André Weckmann (1924-2012)

André Weckmann erblickte am 30. November 1924 in Steinbourg bei Saverne das Licht der Welt, damals noch Zabern. Seine Eltern betrieben die « Dorfwirtschaft », seit jeher Treffpunkt für Menschen aller politischen Couleur, die sich auf Elsässisch unterhielten. Er wuchs in der Volkskultur seiner Heimat auf und lernte schon sehr früh die unterschiedlichen Varianten des elsässischen Dialekts unterscheiden.
Er hat die Annexion des Elsass unter dem Naziregime erlebt. Er wurde im Februar 1943 von der Wehrmacht zwangsrekrutiert und gehörte zu den „Malgré-Nous“. An der Ostfront bei Fastov wurde er schwer verletzt und desertiert im September 1944.
Nach seinem Studium wurde er Deutschlehrer und lehrt von 1961 bis 1989 am Gymnasium in Straßburg-Neudorf - heute Lycée Jean Monnet. Als Radiomoderator und berühmter Erzähler nimmt er an der kulturellen und literarischen Bewegung im Elsass teil und engagiert sich für die Wertschätzung und Behauptung der elsässischen Identität.

Er ist einer der wenigen elsässischen Schriftsteller, der in den drei Sprachen - Elsässisch, Deutsch und Französisch - schreibt, die er gleich gut beherrscht. Sein Werk ist entsprechend dicht, komplex und vielfältig.