Vergebliches Fürbitten
1) Es waren einmal drei Reiter gefang’n,
Gefangen waren sie,
Sie wurden gefangen und geführet,
Keine Trommel ward dabei gerühret
Im ganzen römschen Reich.
2) Und als sie auf die Brücke kamen,
Was begegnet ihnen allda ?
Ein Mägdlein jung an Jahren,
Hat nicht viel Leids erfahren.
« Geh hin und bitt für uns ! »
3) Das Mägdlein sah sich um und um,
Gross Trauern kam ihr an.
Sie ging wohl fort mit Weinen
Bei Strassburg über die Steinen
Vors Kommandanten Haus.
4) « Guten Tag, guten Tag, Herr Kommandant !
Ich hab eine Bitt an Euch.
Wollt meiner Bitt gedenken
Und mir die Gefangenen losschenken,
Dazu mein eignen Schatz ! »
5) « Ach nein, ach nein, liebes Mägdelein,
Das kann, das darf nicht sein !
Die Gefangenen müssen sterben
Gottes Reich sollen sie ererben,
Dazu die Seligkeit ! »
6) Das Mägdelein sah sich um und um.
Gross Trauern kam ihr an.
Sie ging wohl fort mit Weinen
Bei Strassburg über die Steinen,
Wohl vors Gefangenenhaus.
7) « Guten Tag, du Herzgefangener mein,
Gefangen bleibt ihr allhier !
Ihr Gefangenen müsset sterben,
Gottes Reich sollt ihr ererben,
Dazu die Seligkeit ! »
8) Was zog sie aus ihrem Schürzelein ?
Ein Hemd so weiss wie Schnee.
« Sieh da, du Hübscher, du Feiner,
Du Herzallerliebster, du meiner,
Das soll dein Sterbkleid sein ! »
9) Was zog er von seinem Fingerlein ?
Ein goldenes Ringelein.
« Sieh da, du Hübsche, du Feine,
Du Herzallerliebste, du meine,
Das soll mein Denkmal sein. »
10) « Was soll ich mit dem Ringelein,
Was soll ich damit tun ? » –
« Leg du es in deinen Kasten,
Lass es rosten, lass es rasten
Bis an den jüngsten Tag ! »
Melodie aus dem Elsass um 1880,
Text Dunzenheim 1890.
Source :
"Das Volkslied im Elsass", Joseph Lefftz, vol. 1, page 110 (voir la bibliographie)