Vereinigung im Tode
1) Es wohnt in einem Dorfe
Eine wunderschöne Magd.
Was sich hat zugetragen,
Feinsliebchen, nimm dich wohl in acht!
Ein reicher Bauernsohen,
Ein reicher Bauernsohn,
Der liebt ein armes Mädchen,
Das war seine Ehr und Kron.
2) Sie täten einander bestellen
Am Sonntag nachmittag.
« Komm zu mir in den Wald !
Komm zu mir, wo ich dir sag ! »
Der Teufel war so listig
Und liess ihr keine Ruh,
Das Mädchen durft sich rüsten
Und ging dem Walde zu.
3) Und als sie kam an den Wald,
Und als sie kam an den Wald,
Da kam ein Wolf geschlichen,
Sie sah ihn aber bald.
Was trug er in seinem Munde ?
Ein Hemdchen vom Blute ganz rot.
Das Mädchen sprach zur Stunde :
« O Weh, mein Schatz ist tot! »
4) Sie zog ihr Messerlein balde,
Sie zog ihr Messerlein balde,
Und schnitt sich ab den Hals,
Jetzt liegt sie tot im Wald.
Der junge Geselle tut laufen
Den Wald wohl ein und aus,
Er konnte sein Schatz nicht finden,
Jetzt geht er wiederum raus.
5) Und als er kam an den Weg,
Und als er kam an den Weg,
Sah er sein Schatz dort liegen,
Sein Schatz in grossem Graus.
« Hats du erlitten den Tod,
Bin ich Ursache daran ;
So will ich mein jungfrisch Leben
Bei dir im Walde lan. »
6) Er zog sein Messerlein balde,
Er zog sein Messerlein balde,
Und schnitt sich ab den Hals,
Jetzt liegen sie tot im Wald.
« Gute Nacht, meine lieben Eltern !
Weiss wohl, habt grosses Leid.
Wir werden einander wiedersehen
Dort in der Ewigkeit. »
Schleithal 1902
Source :
"Das Volkslied im Elsass", Joseph Lefftz, vol. 1, page 141 (voir la bibliographie)