Schatz, ach Schatz, jetzt reis' ich fort
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1) Schatz, ach Schatz, jetzt reis’ ich fort,
Jetzt reis’ ich in die Ferne.
Was gibst du mir zum allerletzten Mal
Dass ich an dich soll denken?
2) Was ich dir gib, das hast du schon :
Ein Kuss auf deinem Munde
Dass du’s an mich gedenke – denken sollst,
Bei Tag und jeder Stunde.
3) Als der Husar in der Ferne war
Die Liebschaft jetzt ein Ende hat.
Er schrieb ihr nicht einen einzigen Brief,
Das Jungfrauherz muss brechen.
4) Und ist er fort, so bleibt er fort,
Länger tu ich’s nicht mehr trauern.
Ich wollt mein Herz wär wie ein, wie ein Stein
Und läg auf einer Mauer.
5) Als der Husar nach Hause kam
Die Schwiegermutter ihm entgegenkam :
Willkomm’, willkomm’, liebe Schwiegermutter mein,
Wo habt ihr eure Tochter?
6) Und wo ich meine Tochter hab
Das will ich dir gleich sagen :
Dort in der Kammer auf frischem, frischem Stroh,
Morgen früh wird sie’s begraben.
7) Er deckte ihr den Schleier auf
Und schaut ihr auf die Augen :
« Du bist schon längst mein Schatz gewesen,
Und hast’s nicht wollen glauben. »
8) Er deckte ihr den Schleier auf
Und schaut ihr auf die Füssen :
« Du bist schon längst mein Herzallerliebst gewesen,
Und jetzt schläfst du so süsse. »
9) Er deckte ihr den Schleier auf
Und schaut ihr auf die Hände :
« Du bist schon längst mein Teuerliebst gewesen,
Und jetzt hat alles ein Ende! »
10) Was zog er vor? – Sein scharfes Schwert
Und stach sich in das Herze.
« Hast du’s gelitten den bittren, bittren Tod,
So will ich’s leiden die Schmerzen. »
11) « Macht mir und meinem Schatz ein Grab
Zwischen dicken, dicken Mauern,
Und legt mir jetzt mein Schatz in meine Arm’
Darin soll er’s verfaulen. »
12) Es steht nicht länger als drei Tage an
Auf dem Grabe eine Blume stand,
Und auf derselben da stand, da stand geschrieben :
Hier ruhen zwei Verliebte in Frieden.
Source :
"Vieilles chansons alsaciennes", François Wilhelm, p. 169-172 (voir la bibliographie)