Raubmord bei Paris

1) Es klopft so greulich an die Tür,
Drum schau, mein Weib, wer ist dafür.
Es ist vielleicht ein armer Mann,
Der keine Herberg mehr finden kann.

2) Das gute Weib es eilet gleich,
Und an der Tür fiel Streich auf Streich,
Sodann erhält sie Schlag auf Schlag,
Die zwanzig Mörder folgen nach.

3) Sie morden Herr und Knecht und Magd
Und rauben, bis der Morgen tagt.
Ein einzges Kind das nahm die Flucht,
Im Hundestall es Rettung sucht.

4) Und als der Tag am Himmel steht,
Das Kind im Dorf zum Richter geht.
« Wir hatten heut Nacht ein Angstgeschrei,
Der Schmied vom Dorf war auch dabei. »

5) Der Richter nimmt Soldaten mit
Und geht sogleich ins Haus zum Schmied.
Da heisst es immer, er ist verreist,
Wie es im ganzen Hause heisst..

6) Der Richter sie ergreifen lässt
Und hielt sie gleich an Ketten fest.
« Sie sind schuldig für die blutge Tat,
Ein jeder Mörder muss aufs Rad. »

Alteckendorf 1850

Source
« Das Volkslied im Elsass », Joseph Lefftz, vol. 1,  page 201 (voir la bibliographie)

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