Nun kommt der Heiden Heiland
1) Nun kommt der Heiden Heiland her,
Der Jungfrauen Frucht uns gewähr,
Es alle Welt gross Wunder nimmt,
Das Gott ihm solch Geburt bestimmt.
2) Doch nicht durch einer Menschen Macht,
Sonder aus des Geist Gottes Kraft
Das göttlich Wort empfangen ist,
Und Fleisch worden zu selber Frist.
3) Da schwanger wurd der Jungfrau Leib,
Doch unversehrte Jungfrau bleibt,
Woraus zwar glänzt der Tugend Schein,
Doch will Gott drein beschlossen sein;
4) Bis er daraus als einem Saal
Und königlichem Thron zu mahl,
Beider Substantz zugleich ein Held
Zu laufen eilet in die Welt.
5) Sein Lauf her von dem Vater kam,
Und ihn zum Vater wieder nahm;
Hinunter fuhre zu der Höll,
Und wieder drauf zu Gottes Stell.
6) Dem Vater gleich an Wesenheit,
Wieder das Fleisch erhalt den Streit,
Und unser schwache Leibeskraft
Verstärcken wollst mit deiner Macht.
7) Dein Krippe scheinet hell und klar,
Ein neues Licht die Nacht gibt dar:
Nichts dunkles wird da können sein,
Der Glaub bleibt stets in seinem Schein.
8) Gelobt sei Gott in seinem Thron,
Der Vater und der einig Sohn,
Lob sei Gott dem heiligen Geist,
Von nun an bis in Ewigkeit.
Cantiques de Strasbourg 1697
Source :
"Chansons Populaires d’Alsace", J-Baptiste Weckerlin, p. 66 (voir la bibliographie)