Drei Soldaten

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1) Es waren mal drei Soldaten,
Gar unschuldiges Blut,
Sie haben sich missgangen,
Am Rheinstrom liegen sie gefangen,
Gebunden alle drei.

2) Ein Mädelein von achtzehn Jahr
hat auch sein Liebster dabei,
Es ging wohl über die Gasse,
Sein Aeugelein fliessen mit Wasser
Bis vor dem Hauptmann sein Tür.

3) „Grüss euch Gott, lieber Hauptmann mein,
Gott geb euch einen guten Tag !
Ihr sollt mein allerzeit gedenken,
Den Gefangenen sollt ihr mir schenken
Wohl für mein ehlichen Mann.

4) ‚Ach nein, du wackeres Mädelein,
Das kann und darf nicht sein.
Der Gefangene und der muss sterben,
Muss Gottes Gnaden erwerben,
Muss machen seiner Seele Ruh.‘

5) Da Mädchen kehret um und um,
Es heult und weinet so sehr.
Es ging wohl über die Gasse,
Sein Augelein fliessen mit Wasser
Bis vor den tiefen Turm.

6) Was trug es in seim Vortüchlein ?
Ein Hemd von Kreide so weiss :
„Da, du mein Liebster, mein feiner,
Mein Schönherzliebster mein,
Das soll dein Totenhemd sein !“

7) Was zog er aus seinigem Fingerlein ?
Ein Ring von Gold so rot :
‚Da, du mein Liebste, mein feine,
Mein Schönherzliebeste meine,
Das soll dein Ehring sein !‘

8) „Ich frag dir viel nach diesem Ring,
Den ich nicht tragen darf !“
‚Lei du ihn in Kisten und Kasten,
Lass alles ruhen und rasten
Bis an den jüngsten Tag !‘

9) „Und als über Kisten und Kasten komm
Und sah Goldringelein da,
Das Herz möchte mir zerbrechen,
Ich möchte mich selber erstechen,
Gross Unglück fang ich an.“

10) Grossmajor stand an der Wand,
Er hört die Rede zu.
‚Du sollst meiner allerzeit gedenken,
Den Gefangenen will ich dir schenken
Wohl für deinen ehlichen Mann.‘

11) Das Mädchen fällt nieder auf seine Knie,
Es küsst ihm Hände un Füss :
„Gott wird’s euch schon belohnen
Im schönen Himmel droben,
Wenn ihr ja kommet in die Ruh.“

Source :
« Verklingende Weisen, Lothringer Volkslieder », Louis Pinck, vol. 2,  page 91 (voir bibliographie)

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