Brun-Ammy

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1) Es wollt es ein Jüngling werben
In der Jugend wollt nehmen ein Weib.
Es tät ihn bald wierderum reuen
Er reitet hinaus ins Feld.

2) Er schickt dem Brun-Ammy ein’ Brief
Er schickt dem Brun-Ammy ein’ Gruss.
Sie soll es noch siwe Johr warten
Willkommen im siwete Johr.

3) Die siwe Johr waren’s herumme
Brun-Ammy nahm es einen Mann.
Da kam derselwige Reiter
Traf ewe die Hochzeit an.

4) Er reitet im Städtchen herumme
Er reitet vor der Wirtin ihr Haus :
Brun-Ammy, bisch du es darinne
So öffne mir selwer die Tür.

5) Ja, freilich bin ich es darinne
Öffne awer nicht selwer die Tür.
Bisch du es dem Herrn Markgraf sein Sohn
Oder bisch du ein Diener von ihm ?

6) Ich bin nicht dem Herrn Markgraf sein Sohn
Bin auch kein Diener von ihm.
Ich bin dem alten Xaveier sein Sohn
Kumm ewe heim aus dem Krieg.

7) Er steigt vom Pferde herunter
Er tritt in die Haustür hinein.
Sie schenkten ihm eines zu trinken
Von ihrem venetischen Wein.

8) Er tat sich ganz höflich bedanken
Er setzte sich neben Brun-Ammy :
Hab alleweil gmeint sollsch es mein Eheweib noch gà
Jetz traf ich die Hochzeit allhier.

9) Brun-Ammy liess die Aigolein sinken
Brun-Ammy fing an zu weinen :
Ach ! Vater, allerliebster Vater,
Was soll ich jetzt fangen an ?

10) Ach ! Tochter, ach liewe Tochter
Dir ist es wohl recht geschehn.
Hab alleweil gsait sollesch noch warten
Bis kumme derselwige heim.

11) Adie! herzliebstes Brun-Ammy
Jetz reis’ ich wiederum ins Feld.
Ich will es geh diene dem Kaiser
Dem Kaiser wohl um das Geld.

12) Dem Kaiser ist es gut dienen
Er gibt uns Brot und Geld.
Er lasst uns tapfer marschieren
Marschieren in die Welt.

Oderen 1937

Source :
"Vieilles chansons alsaciennes", François Wilhelm, p. 30-35 (voir la bibliographie)

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