Besuch beim Schätzchen
1) Es ging ein Knab spazieren,
Es ging ein Knab spazieren,
Spazieren, spazieren,
Spazieren durch den Wald.
2) Der kam der Herzliebsten vors Fenster,
Der kam der Herzliebsten vors Fenster:
«Schatz, schlafest, Schatz, schlafest,
Schatz, schlafest oder wachst?»
3) Ich schlafe nicht, ich wache,
Mach aber dir nicht auf.
Denn ich kenn dich an der Rede,
Dass du der Rechte nicht seist.»
4) «Wann ich der Rechte nicht bin,
So sag’s in einem Wort,
Und so werd ich ein Soldat,
Marschieren tu ich fort.»
5) «Und wenn du’s fortmarschierst,
Was mach ich mir daraus!
Und da such ich einen andren
Und lache dich brav aus.»
6) « Bin oft zu dir gegangen
Bei Regen, Schnee und Wind.
Kein Wege hat mich verdrossen,
Den ich gegangen bin.
7) Du stolzes Mädchen mein,
Was bildest du dir ein?
Lass deinen Hochmut fallen,
Er trägt dir nicht viel ein!
8) Die Blätter von den Bäumen
Die fallen all auf mich,
Weil mich mein Schatz verlassen hat.
Das aber kränket mich.»
Sundhausen 1850
Source :
"Das Volkslied im Elsass", Joseph Lefftz, vol. 1, page 118 (voir la bibliographie)