Bergmann (der)

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1) Der Bergmann im schwarzen Gewand, einfach schlicht, 
Geht still durch das Leben, man achtet seiner nicht.
Tief unten in der Grube, da gräbt ers aus Not,
Gräbt Schätze und hat kaum das tägliche Brot.
Doch schaut er vergnügt zum Himmel hinauf
Und singt aus der Grube sein fröhlich Glückauf,
Und singt aus der Grube sein fröhlich Glückauf.
 
2) Der Bergmann gräbt Gold aus der Grube heraus,
Da macht dann der Goldschmied eine Krone daraus.
Die Kron setzt auf’s Haupt sich der Fürst voller Glanz,
Den Armen, den Bergmann, vergessen sie ganz.
Wo nähmest du, König, die Krone wohl her,
Wenn tief unten in der Grube der Bergmann nicht wär ?
 
3) Ein Ringlein am Finger, o Braut, steht dir gut,
Ein Herz voll Rubinen so rot wie das Blut,
Ein Ringlein am Finger hat bindende Macht,
Wer holt dir das Gold, den Rubin aus dem Schacht ?
Wo nähmst du, o Bräutchen, das Brautringlein her,
Wenn tief unten in der Grube der Bergmann nicht wär ?
 
4) Der Fürst an der Tafel, der Bettler in Not,
Sie brauchen zum Leben das tägliche Brot.
Ums tägliche Brot fleht den Herrgott die Welt,
Doch’s Brot wär kein Brot, wenn das Salz dazu fehlt. 
Wo nähmen wir alle das Salz denn wohl her,
Wenn tief unten in der Grube der Bergmann nicht wär ?
 
5) Durch die Welt braust mit Dampf schnell der menschliche Geist,
Das eiserne Pferd wird mit Steinkohlen gespeist.
Die Steinkohlen sein schlicht schwarz wie unser Gewand,
Die entferntesten Länder die verbindet’s mitnand. 
Wo nähmst du, o Mensch, die Wunderkohle wohl her,
Wenn tief unten in der Grube der Bergmann nicht wär ?
 
6) Drum halten wir Bergleut in Ehren unsern Stand,
Eine feste, treue Hand und auch das schwarze Gewand,
Und drückt uns der Tod einst die Augen wohl zu,
So vertauschen wir eine Grube mit der andern im Nu,
So nimmt uns die Grube im Kirchhofe auf,
Und unser Hergott spricht : « Bergmann, komm aufwärts, Glückauf ! »
 
 
Melodie Niederseebach, 1900,
Text Fröningen, 1883.
 
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