Weinfuhrmann
1) Es fahrt ein Fuhrmann ins Weinland hinein,
Er wollt aufladen den roten Wein.
Altinti altee, je länger, je meh ‒
Er ladt den saueren wie den süssen.
2) Und wie der Fuhrmann über die Brück ist komm’,
Er schwenkt die Geischel und kläppert die Schneer.
Altinti altee, je länger, je meh ‒
Die schwarzbraune liess er laufen.
3) „Frau Wirtin wollt ihr kein Fuhrmann über Nacht behalten
Mit sechs Rossen und ein’m Wagen ?
Altinti altee, je länger, je meh ‒
Sechs Rosse und ein Wagen.“
4) ‚Was tät mich denn mein Wirtschaft schon baten,
Wenn ich nicht könnt ein Fuhrmann über Nacht behalten !
Altinti altee, je länger, je meh ‒
Sechs Rosse und ein Wagen.
5) Nehmt ihr das Pferdchen mit euerm Zaum
Und bind’t es in unsern Stall an
Und kommt zu mir ins mitterste Saal !
Altinti altee, je länger, je meh ‒
Mein Mann ist nicht zu Hause.‘
6) „Frau Wirtin, wo ist denn euer Mann,
Dass er nicht ist zu Hause ?
Altinti altee, je länger, je meh ‒
Dass er nicht ist zu Hause ?“
7) ‚Mein Mann und der ist über Feld,
Er hat den Beutel und ich das Geld.
Bald wird er wiederum kommen.
Altinti altee, je länger, je meh ‒
Bald wird er wiederum kommen.‘
8) „Frau Wirtin bringt mir ein Kann mit rotem Wein,
Ich will ihnen auch bezahlen !
Altinti altee, je länger, je meh ‒
Ich will ihnen auch bezahlen.“
9) Frau Wirtin hat nun den vollen Tisch,
Sie steckt den Schlüssel wohl zwischen ihre Brüst.
Sie sprach, sie hätt ihn verloren.
Altinti altee, je länger, je meh ‒
Sie sprach, sie hätt ihn verloren.
10) ‚Geh hol mir ein Hammer und Nagelbohrer,
Ich will die Kistel aufbrechen !‘
Altinti altee, je länger, je meh ‒
Sie blühte wie die Rose.
Source :
« Verklingende Weisen, Lothringer Volkslieder », Louis Pinck, vol. 2, page 129 (voir bibliographie)