Vor dem Abmarsch zum Regiment

1) Ei, so ist denn die Falschheit
So gross in der Welt,
Dass alle junge Burschen
Marschieren ins Feld.
Nach Brumath wir marschieren,
Da tun sie uns visitieren,
Ob wir taugen, ob wir taugen,
Ob wir taugen ins Feld.

2) Der Hauptmann stand draussen,
Schaut seinen Leuten zu :
« Seid nur lustig, seid nur fröhlich,
‘s kommt keiner davon ! »
Was batten mich dem Hauptmann
Seine Reden, seine Sagen !
Mein Vater, meine Mutter
Haben mich auferzogen.

3) Meim Vater, meiner Muttter,
Meinen Schwestern, meinen Brüdern,
Meiner ganzen Freundschaft
Sag ich allen gute Nacht.
Mein Vater, meine Mutter,
Die weinen so sehr.
Drum fällt mir der Abschied,
Das Marschieren so schwer.

4) Wir müssen jetzt fort,
Und wir haben kein Brot,
O du schön schwarzbraunes Mädchen,
Du leidest keine Not.
Wir müssen ins Feld,
Und wir haben kein Geld,
O du schön schwarzbraunes Mädchen,
So geht’s auf der Welt.

5) Mein Vater, meine Mutter
Die weinen so sehr,
Mein herztausig Schätzlein,
Das weinet noch viel mehr.
Dort draussen in den Reben,
Dort wächst ein kühler Wein.
Es gibt noch mehr so Bürschlein,
So hübsch und so fein !

Melodie Dürrenbach 1911,
Text Mothern und Ingenheim vor 1870,
Zusatzstrophe 5 Hunaweier 1880.

Source
« Das Volkslied im Elsass », Joseph Lefftz, vol. 2,  page 111 (voir la bibliographie)

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