Eiifersüchtige Knabe (der)
1) Es stehen die Sterne am Himmel,
Die geben der Lieb ihren Schein.
« Gott grüss euch, schönes Jungfräulein,
Ja, ja Jungfräulein,
Wo bind ich mein Rösselein hin ? » –
2) « Nimm du es dein Rösslein beim Zügel, beim Zaum,
Und bind es an den Feigenbaum !
Und setz dich ein klein Weil nieder
Und mach mir ein klein Kurzweil ! » –
3) « Ich kann und mag nicht sitzen,
Mag auch nicht lustig sein,
Mein Herz ist mir betrübet,
Feinslieb, von wegen dein. »
4) Was zog er aus der Tasche ?
Ein Messer, war scharf und spitz,
Er stach’s seiner Lieben durchs Herze.
Das rote Blut gegen ihn spritzt.
5) Und da er es wieder herauser zog,
Von Blut war es so rot.
« Ach, reicher Gott vom Himmel,
Wie bitter wird mir der Tod ! »
6) Was zog er ihr aber vom Finger ?
Ein rotes Goldringelein,
Er warf’s in flüssig Wasser,
Es gab seinen klaren Schein.
7) « Schwimm hin, schwimm her, Goldringelein,
Bis an den tiefen See !
Feinslieb ist mir gestorben
Jetzt hab ich kein Feinslieb mehr. »
8) So geht’s, wenn ein Mädel zwei Knaben lieb hat,
Tut wunderselten gut.
Das haben wir beid erfahren,
Was falsche Liebe tut.
(note Lefftz) :
Melodie aus dem Elsass 1776
Von Goethes Aufzeichnung des Jahres 1771
wenig abweichender Text aus Siegen 1906
Source :
"Das Volkslied im Elsass", Joseph Lefftz, vol. 1, page 43 (voir la bibliographie)