Arm und ehrbar
1) Es war einmal ein Mädchen,
Das spinnt an seinem Rädchen,
Es spinnt so sehr vergnügt.
2) Da kam ein Herr geritten
Und tut das Mädchen bitten,
Ob sie möcht fleissig sein.
3) « Wohl um dem Herrn zu dienen
Und so mein Brot zu verdienen,
Da muss man fleissig sein. » –
4) « Ach Mädchen, liebes Mädchen,
Wo hast du deine Eltern,
Dass du bis ganz allein ? » –
5) « Eltern hab ich keine,
Drum bin ich ganz alleine,
Früh nahm sie mir der Tod. » –
6) « Ach, Mädchen, liebes Mädchen,
Lass du dein Spinnerrädchen,
Fahr mit mir auf mein Schloss !
7) Dort bekommst du schöne Kleider
Von lauter Sammet und Seide,
Wenn du mir bist getreu. » –
8) « Viel lieber will ich spinnen,
Will so mein Brot verdienen,
Als reich und schlecht zu sein. »
Hunspach 1906
Voir aussi : Lied der Spinnerin, Wilhelm
Source :
"Das Volkslied im Elsass", Joseph Lefftz, vol. 1, page 170 (voir la bibliographie)