Woher so früeih
1) Woher so früeih, wo ane scho,
Herr Morgestern enanderno,
In dieser glitzrige Himmels tracht,
In diner guldige Locke Pracht,
Mit dinen Auge klar un blau,
Und sufer g’waschen im Morge Thau ?
2) Hesch gmeint de seisch alleinig do ?
Nei weger nei, mer meihe scho !
Mer meihe scho ne halbi Stund ;
Früeih ufstoh isch de Gliedere gsund,
Es macht e frisch frohe Mueth,
Und d’Suppe schmeckt eim no so guet.
3) Und d’Vögli sin au scho do,
Sie stimmen ihri Pfifli scho,
Und uffem Baum und hinterm Hag
Seit eis em andre guete Tag :
Und’s Turtel-Tübli ruukt und lacht,
Und’s Betzit-Glöckli isch au verwacht.
4) Der Storch probiert si Schnabel scho :
« De chasch’s perfekt, wie Gester no. »
Und d’Chemi rauchen au alsgmach ;
Hörsch’s Mühli-Rad am Erle-Bach,
Und wie im dunkle Bueche-Wald
Mit schwere Streiche d’Holz-Ax fallt ?
5) Was wandelt dört im Morge Strahl
Mit Tuech und Korb dur’s Matte Thal ?
S’sind d’Meidli jung und flink und froh,
Sie bringe weger d’Suppe scho,
Und’s Anne Meili, vornen a,
Es lacht mi scho vo witem a.
6) Wenn ich der Sunn ihr Büebli wär,
Und’s Anne Meili chäm ungfähr
Im Morgeroth, ihm giengi no,
I müesst vom Himmel abe cho ;
Un wenn au d’Muetter balge wott,
I chönnt’s nit lo, verzeih mer’s Gott.
Sundgau, Haut-Rhin
Source :
"Chansons Populaires d’Alsace", J-Baptiste Weckerlin, p. 171 (voir la bibliographie)