Feierabendlied

1) Die Feierabendstunde schlägt, ja Stunde schlägt.
Wie sehn ich mich dahin !
Dort in dem Schatten hingelegt,
Wie schmeckt die Ruhe mir,
Wie schmeckt die Ruhe mir !

2) Es ist sich heute gar zu heiss, ja gar zu heiss,
Und immer floss so hell
Von meiner Stirn ein Strom von Schweiss,
Als wär im Kopf ein Quell,
Als wär im Kopf ein Quell.

3) Was doch der Arme leiden muss, ja leiden muss,
Für Leute, die nichts tun ;
Die nur vor lauter Ueberfluss,
Die sich ganz müde ruhn,
Die sich ganz müde ruhn.

4) Da fiel mir ein der liebe Gott, der liebe Gott,
Er hält es so für gut,
Und dem nur schmeckt sein Stückchen Brot,
der nach der Arbeit ruht,
Der nach der Arbeit ruht.

5) Es dauert nur alles eine kurze Zeit, ja kurze Seit
Auf diesem Weltenplan,
Fängt in der frohen Ewigkeit
Der Feierabend an,
Der Feierabend an.

6) Dort sind wir wiederum alle gleich, ja alle gleich.
Das Tagwerk ist jetzt aus,
Und jeder geht mit seinem Lohn,
Ja arm und reich, nach Haus,
Ja arm und reich, nach Haus.

Note DM : mesure 9, demi-soupir manquant dans original.

Source :
« Verklingende Weisen, Lothringer Volkslieder », Louis Pinck, vol. 2,  page 157 (voir bibliographie)