Bergleute (Lied der)
1) Schon wieder tönt vom Turme her
Des Glöckleins wehes Schallen.
Es gibt für uns kein Wanken mehr,
Zum Schachte lasst uns wallen !
« Reich, Liebchen, mir den Abschiedskuss !
Lass scheiden von dem Wohlgenuss !
Es ist des Schicksals Lauf.
Glück auf ! Glück auf !
2) So fahren wir mit heiterm Sinn
Zur Erde tief hinunter.
Ein jeder eilt zur Arbeit hin,
Und alles regt sich munter.
Man hört des Pulvers Donnerknall,
Der Hämmer und der Wogen Prall,
Der Wagenräder Lauf,
Glück auf ! Glück auf !
3) Und sollte einst in diesem Schacht
Das letzte Stündlein schlagen,
Der liebe Gott im Himmel wacht,
Er hilft uns alles tragen.
Dann, Vielgeliebte, weine nicht,
Den Tod nicht scheu’n, ist Bergmannspflicht,
Wir fahren zum Himmel auf,
Glück auf ! Glück auf !
Markirch und Erkartsweiler 1880