Schlacht bei Leipzig (die)

1) Einstmals sass ich vor meiner Hütte  
An einem schönen Sommertag.
Da dankt ich Gott für seine Güte,
Weil alles friedlich um mich lag.
Ich lebte damals recht zufrieden
Mit frohem Mut und heiterm Sinn,
Und legt mich nach der Arbeit nieder
Dort auf mein hartes Lager hin. (bis)

2) Des Nachts sah ich des Mondes Schimmer
Und hörte auch die Nachtigall,
Die mir vor meiner Hütte immer
Ein Loblied sang mit süssem Schall.
Ich lebte damals recht zufrieden,
Entfernt von einer bösen Welt.
Allein die Zeit verschwand schnell wieder,
Die ganze Welt ist abgebrannt.

3) Bei Leipzig, ach ihr lieben Leute,
Wo meine Hütt ist abgebrannt,
Hört ich von einem grossen Streite
Und Kriegsgeschrei durchs ganze Land.
Ich hörte die Kanonen knallen
Und auch ein fürchterlich Geschrei,
Ich hörte die Trompeten schallen,
Entsetzlich war mir das Geschrei.

4) Auf einmal kam ein dichter Nebel,
Der Tag verwandelt sich in Nacht,
Das Blitzen von vieltausend Säbel
Hat manchen Menschen umgebracht.
Das Blitzen, der Kanonen Knallen,
Das dauert immerwährend fort,
Da sah man viele Menschen fallen,
Und ich verliess mein Wohnungsort.

5) Nun muss ich nach vollbrachtem Kampfe
Wohl übers blutge Schlachtfeld gehn,
In dem Gestank vom Pulverdampfe
Die armen Menschen leiden sehn.
Vieltausend sah ich ganz zerhauen.
Das Blut, das floss ganz strömeweis,
Ach Gott, das Elend anzuschauen,
War uns bei Leipzig ganz was Neus.

6) Ach Gott, schenk uns den Frieden wieder,
Wo alle Menschen seufzen drum,
Den Eltern ihre Kinder wieder,
Wo Vater und Mutter seufzen drum.
Schenk jeder Mutter ihren Sohn,
Den Mächten ihren lieben Thron,
So wollen wir mit Freudenworten
Die Friedenslieder singen fort.

Melodie Ingweiler 1837
aus dem Musikbuch des Philipp Bach,
Text nach einem fliegenden Blatt um 1815.

Source
« Das Volkslied im Elsass », Joseph Lefftz, vol. 1,  page 253 (voir la bibliographie)

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