Ach Schäfer, wo fahrest du hin
1) « Ach Schäfer, wo fahrest du hin ? ‒
Was führst du Neues im Sinn ?
Wärst du bei mir geblieb’n,
Hättst mir die Zeit vertrieb’n.
Du aber hast es nicht erkennt,
Bist von der Liebe getrennt !
2) Jetzt setz ich mich nieder ins Gras,
Spiel auf der Flöte ein Spass,
Ich spiel zum Zeitvertreib
Meinen Schäflein und Lämmlein zur Freud.
Damit vertreib ich die Zeit,
Allhier auf dieser Heid. » ‒
3) « Wenn du es mein Schätzel willst sein,
So musst du mich lieben allein,
Musst fein zu Hause bleiben,
Musst andere Knaben meiden.
Wenn du dasselbe nicht tust,
So hab ich zum Lieben nicht Lust.
4) Bin nur ein Hirtenkind,
Auferzogen im Regen und im Wind,
Die Sonne hat mir es gestrahlet,
Schwarzbraune Farbe gemalet.
Ade, Himmel, ich rufe dich an,
Ich armer Schäfersmann ! »
Hunspach 1906