Müllers Töchterlein (des)

1) Der Müller ging wohl, um zu sehen,
Was in der Mühle ist geschehen.
Das Rad, das bleibt von freie stehen.
Es muss etwas zugrunde gehen.

2) Frau Müllerin sprang in die Kammer,
Schlug ihre Hände zusammen :
« Ach Gott, ich hab ja nur das einzige Töchterlein
Und muss jetzt schon vertrunken sein ! »

3) « Ihr lieben Eltern, was ich euch will sagen,
Sechs Knäbelein die sollen mich tragen
Wohl auf dem Kirchhof zu,
Dort legt man mich in die sanfte Ruh !

4) Ihr Jungfrauen alle zusammen,
Weil mich das Rad hat gefangen,
Flechtet mir einen Kranz von Rosmarin,
Weil ich als Braut und Jungfrau stirb.

5) Dort oben im Rosengarten
Wird mein Bräutigam schon auf mich warten,
Dort ist mein Bett schon längst bereit,
Dort legt man mich in die Ewigkeit. »

Oderen 1870

Source
« Das Volkslied im Elsass », Joseph Lefftz, vol. 1,  page 195 (voir la bibliographie)

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