König Balthasar

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1) Nun höre mich an,
Ich werde dir sagen,
Was Gott kundgetan,
In vorigen Tagen.
Ach, fass es zu Herzen,
Es sind keine Scherzen,
Wahr ist die Geschicht,
Verachte sie nicht !

2) Die lose Person,
Balthasar, der König
Der Stadt Babylon,
Genoss nur ein wenig
: Die Güter der Freuden ;
Da muss er schon scheiden,
Verlassen die Welt
Und was sie enthält. :

3) Als sassen am Tisch,
Er und seine Grossen,
Ganz munter und frisch
Die Mahlzeit genossen.
„Sieh, plötzlich hintorten
Unlesbare Worte
Ein sichtbare Hand
Schrieb hin an die Wand. :

4) Der König erblasst
Und die bei ihm waren,
Doch keiner es fasst.
Um es zu erfahren,
: Liess jene er fragen,
Die konnten wahrsagen,
Was doch jene Hand
Schrieb hin an die Wand. :

5) Sie liefen herbei,
Die Schrift zu ergründen,
’s war aber vorbei,
Sie konnten ’s nicht finden,
: Ja, nicht einmal lesen,
Was das war gewesen,
Bis dass Daniel
Erklärte die Stell. :

6) „Die Wort, o Regent,
Die dieses anzeigen :
’Dein Reich hat ein End‘,
‚s ist nicht mehr dein eigen.
So wahr ich dir sage,
Du bist auf der Wage
Gewogen und zu
Leicht gefunden bist du. :

7) Geteilt ist dein Reich,
Den Medern und eben
Den Persern zugleich
Hat Gott es gegeben.
: Dies ist nicht gelogen,
Ist alles vollzogen.
Er wurd in der Nacht
Ums Leben gebracht. :

8) So geht’s in der Welt :
Hab, Reichtum und Güter,
Bald alles verfällt,
O eitle Gemüter,
Wie lang werdet ihr lieben,
Was euch sollt betrüben !
Ach, heft’ euch an Gott
Und halt’ sein Gebot !

Source :
« Verklingende Weisen, Lothringer Volkslieder », Louis Pinck, vol. 2,  page 51 (voir bibliographie)

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