Am Abend
1) « Genug für heut, es dunkelt schon.
Komm, Schätzchen, gib mir meinen Lohn !
Hier ist ein Plätzchen leer,
Setz dich ein wenig her
Und nimm den Deinen auf der Schoss ! » ‒
« Geduld dich nur ein Augenblick,
Hier ist ein Plätzchen leer :
Eh ich die letzten Schleifen strick,
So brennt dein Pfeifchen leer.» (bis)
2) « Wenn du nicht gerne bei mir bist
Und dir dein Strickzeug lieber ist,
So nehm ich mir ein Buch,
Und das ist mir genug.
Ich kann schon ohne Weibchen sein. » ‒
« Kannst du schon ohne Weibchen sein,
Aber ich nicht ohne dich.
Geliebter Jüngling, du bist mein,
Komm her und küsse mich ! » ‒ (bis)
3) « Gesetzt, es könnte einst geschehn,
Dass ich müsst in die Fremde gehn,
Ins weite, fremde Land,
Sehr weit und unbekannt,
Hab nichts als meinen Wanderstab. » ‒
« Wenn ich die Frau von rückwärts bin,
Ich weiss, wie Männer sind,
So geh ich auf der Stelle hin
Und folge dir, mein Kind. » ‒ (bis)
4) « Hör, Schätzchen, was ich fragen will,
So ganz vertraulich in der Still,
Ob du mich noch so liebst,
Wie du mir neulich schriebst,
Geliebte Herzenkönigin. » ‒
«Geh du mit deinem Königreich !
Ach, dass sich Gott erbarm’ !
Ich finde ja ein Himmelreich
In meines Liebsten Arm.» (bis)
Hunspach 1853
Source :
« Das Volkslied im Elsass », Joseph Lefftz, vol. 3, page 99 (voir la bibliographie)