Nachtpatrouille (die)
1) Schönster Schatz, das mir erlaube,
Eine halbe Viertelstund
Deinen Rosenmund zu küssen,
Küssen, eh die Nachtpatrouille kommt.
2) « Meinen Rosenmund zu küssen,
Ei, das kann ja wohl geschehn !
Aber, Schatz, und du musst wissen,
Ob wir hier auch sicher stehn.
3) Denn es ist ja nicht zu trauen,
Sieh, was kommt von Ferne her ?
Komm ein wenig her und schaue :
‘s scheint, als ob’s Patrouille wär. » –
4) « Guten Abend, Kameraden !
Ich hoff, dass mich ein jeder kennt.
Ihr werdt mich doch nicht arretieren,
Denn die Lieb hat mich verblendt. » –
5) « Keine Gnad hast du zu hoffen,
du musst mit uns auf die Wacht !
Denn was hat du hier zu lieben
Bei der finrstern Mitternacht ? » –
6) « Nun ade, mein liebes Schätzchen !
Nun ade, Schatz, lebe wohl !
Ich muss jetzund von dir scheiden
Und muss folgen der Patroll.
7) Wenn es jedem so wird gehen,
ei, so hört die Liebe auf,
Keiner wird zum Liebchen gehen,
Jeder bleibt dann hübsch zu Haus. »
(Note DM : répéter le dernier mot de l’avant-dernier vers de chaque strophe.)
Ringendorf 1898