Wiedersehen
1) Wie schön blüht sich es der grüne Wald,
Mit Laub war er gezieret.
Er hat sie gefreiet sieben lange Jahr,
Kein Mensch weiss, wo er wäre.
2) Und wie die sieben Jahr herummer war’n,
Da kehrt er als wieder ins Lande.
Was gesieht er von fern, sein schön Herzlieb
Wohl in dem Rosengarten.
3) „Gott grüss dich Mädel, oder bist du’s ein Weib ?
Gott grüss uns alle beide !“
‚Ich bin noch Mädel, keinem anderen sein Weib.
Mit dem Reiter will ich reiten.‘
4) Er greifet sie, wo sie am schwenkesten war,
Er schwenkt sie auf sein Rosse.
Sie reiten’s bergauf, sie reitens bergab
Bis in den grünen Walde.
5) Und wie sie’s den grünen Wald hineinkamen,
Da tut er ihr einschenken,
Er schenkt ihr ein den roten kühlen Wein
Wohl in ein silbernen Becher.
6) Sie nahm den Becher an ihrigen Mund,
Sie tät, als wollt sie trinken,
Sie lässt so manche bittere Trän
Wohl in den Becher fallen.
7) ‚Ach Becher, herzliebster Becher mein,
Da geseh ich bis auf den Grunde,
Und wer mich freiet, der hat mich lieb,
Der soll mein eigen werden !‘
Source :
« Verklingende Weisen, Lothringer Volkslieder », Louis Pinck, vol. 2, page 247 (voir bibliographie)